Suzanne

Immerwährende Blüten Aus der Reihe "Lüricks". Heute Teil 4. Leonard Cohen – Suzanne. Ich war vierzehn, als ich im Winter 1979 meinen Vater besuchte. Die Abende neigten sich schon gegen Sechs der absoluten Dunkelheit zu. Es war knackig kalt, aber es war ein trockener Winter und weil ich mich so genau an die Kälte erinnern …

Weil DU es bist

Nichts geht über einen handgeschriebenen Brief! Diese ganze elektronische Flut an permanent reproduzierbaren, minderwertigen Texten, all das hundert und tausend mal geteilte Zeugs, schnell zusammengestauchtes, leicht verständliches, aber ohne Verstand getipptes Satzmehl, nie fehlerfrei, mit einem Wortschatz von Fünftklässlern und einer Halbwertzeit eines lauwarmen Schlucks Bier. All dieser literarische Schrott, an den sich schon morgen …

Wiener Schmäh

    Wien. Wir befinden uns im Jahr 2004 und das ist – liebe Freunde der Mathematik – nun mal dreizehn Jahre her zu dem Zeitpunkt, an dem man es hier zum ersten Mal nachlesen kann. In einer Zeit, in der es erstmals Farbdisplays auf Handys gegeben hat und in der Headsets oder gar Smartphones …

Liebes Leben!

  die kraft der abendsonne spüren auf reich gefüllten plätzen weilen entrückt dem zeitenlauf enteilen nach neuen abenteuern gieren ist mir kein augenblick zu viel   sich einem wilden spaß erinnern wahr und wesentlich erscheinen unsere seelen lustvoll einen dankbar und vor glück von sinnen ist mir lieben stets ein leichtes spiel   mich durch …

Einsatz für Dr. Love

„Ach Lilia, wie lange soll das noch so gehen?“ fragte er. Sie schaute ihn verzweifelt an und schon in all ihrem Ausdruck vor der Antwort erahnte man, was kommt. „Du weißt, dass es mir leid tut, aber ich kann nicht anders. Henry, Du bist so ein guter Mann. Aber ich kann es nicht. Komm her, …

Und jetzt alle!

Bild: Didi01/pixelio.de Freitagabend war immer Beachparty. Ich hasste es. Seit drei Monaten arbeitete ich als DJ in dem Laden und jeden Freitag die gleiche Nummer. Sie schaufelten Sand auf die Fliesen, stellten ein paar dieser Klapp-Liegestühle und Palmen aus Plaste auf. Die Crew hatte Hawaiihemden an und kurze Hosen, sie trugen Sonnenbrillen und Basthütchen, die …

Wieder was gelernt

Bild: Bayrischer Rundfunk Wir hatten einen guten Trainer. Fußball machte Spaß, weil er es war, der mit uns übte. Er hatte ein besonderes Talent darin, jeden von uns einzeln zu motivieren. Wenn mir was gut gelang, rief er ins Trainingsspiel rein "sehr gut", "jawohl, du kannst das", "prima gemacht" und ähnliches. Sonntags beim Punktspiel hielt …

Des Teufels General

Für Sam klang es damals nach einem lockeren Job. Den Koreaner, den er vor drei Monaten in der Sushibar im Susong-Dong in Seoul kennengelernt hatte, hatte er zuerst gar nicht ernst genommen. Er sah halt aus wie jeder andere Koreaner, dachte er sich und außerdem "keine Ahnung, was der will", denn Sam sprach kein koreanisch. …

Der große Tag

  Die Kurven der Schönheit würden noch heute jeden betören und schon damals bildete ich mir ein, dass ihr jeder nachsah. Sie war das schönste Auto der Welt. Sie war nicht groß, aber sie wuchs sich zu einer wahrhaft großen Limousine aus, wenn man drinnen saß. Die Polster waren rund und weich und schmiegten sich perfekt an den …