Herzblatt

„Alle elf Minuten verliebt sich ein Single über Parship“ Echt jetzt? Eine halbwegs gendergerechte, heterosexuelle (m/w) Analyse mit einem genaueren Blick auf die Profile. (Spoiler-Alert: Dieser Text ist NICHT geeignet für neu angemeldete Philanthropen (m/w) auf einer der gängigen Plattformen). a) Der langweilige Klickfrosch (m/w) Wenn ich keine Lust oder keine Zeit dazu habe, mir …

Les aventures marocaines (2)

Aus den marokkanischen Tagebüchern, Teil 2. Eine Geschichte ohne Anfang – und ohne Ende. Drei Wochen in Fès. Keine andere marokkanische Stadt faszinierte mich derart. Ich war selten in der äußeren Altstadt oder der ‚Ville nouvelle‘, vielleicht an drei oder vier Tagen. Den Rest verbrachte ich in der inneren Altstadt – der Medina. Wenn man …

Gestern kurz vor Sieben

Bild: Pixabay/Alex   Es waren insgesamt siebzehn Menschen aus drei oder vier Familien, alles Rumänen. Wir kassierten die Ausweise ein und versuchten ihnen in Englisch klar zu machen, dass wir ihren gesamten, faktisch wertlosen Besitz jetzt einkassieren und den Platz räumen. Insgesamt standen wir mit fünf oder sechs Cleanern und genauso vielen Polizisten unter der …

Abschied von Ben

Ich träumte mal was echt Seltsames. Nicht, dass es mir an originellen Träumen mangelt. Ich bin sehr kreativ drin. Oft passieren die wundersamsten Stories mit so viel Handlung und Action, dass ich mich morgens kaum noch an alles erinnern kann, was schade ist. Wenn es irgendwem gelingen würde, den ganzen Mist abzuzapfen – so viel …

Les aventures marocaines

Aus den marokkanischen Tagebüchern. Teil 1. Die Delphine hatten ihren Spaß daran, die Fähre zu begleiten. Zu zweit, zu dritt oder zu viert hüpften sie in den Wellen auf und ab. Schnellten wie die Pfeile aus den Wellen. Hoch den Arsch. Und mit Karacho wieder zurück. Platsch! Und gleich nochmal. „Wenn wir nur irgendwas so …

Easy Money

Ich fand den Job über die Jobbörse an der Uni. Es klang nach leicht verdientem Geld. „Entrümpelung. Zwanzig Mark die Stunde, zwei Mann“, stand da. Ich rief den bärenstarken Kalle an, weil der es schaffte, sogar Waschmaschinen alleine zu tragen. Mit ihm würde ich das locker schaffen. Dann besorgten wir uns einen Transporter und fuhren …

Cornelia

Bis zur Grundschule waren es jeden Tag drei Kilometer. Nichts gegen das, was unsere Eltern zu ihrer Zeit hinter sich brachten. Aber ich lief den Schulweg schon als Sechsjähriger allein, jeden Morgen. Ich schreibe das, weil ich seit zwanzig Jahren keinen Grundschüler mehr habe alleine rumlaufen sehen. Ich steckte das Pausenbrot ein, das meistens aus …