Fürchtet Euch!!

Schlabotter! Da fährt sie mir weg, die U5. Hab ich doch erst kürzlich gelernt: Berliner bist Du erst dann, wenn Du nicht anfängst zu rennen, nur weil die Bahn schon da steht. Oder war es umgekehrt? Egal, nu isse weg. Was mach‘ ich denn jetzt die nächsten 4 Minuten? Am Kiosk liegen die Zeitungen aus. …

Zurück in die Zukunft

Bild von Tom auf Pixabay Es fing damit an, dass ich damit aufhörte – mit dem Rauchen. Irgendwas musste passieren. Mit Mitte Dreißig fühlte ich mich fett und einfach nicht fit genug. Ich kam schnell ins Schnaufen, wenn ich mich anstrengte. Und auch, wenn ich mich nicht anstrengte. Da erinnerte ich mich daran, wie gut …

Das war wieder knapp

Bild: PDPics/pixabay Da saßen wir zu viert bei Ronnie am Küchentisch. Anfangs der Achtziger. Ronnie, Eddie, dann war da noch der Metzger und ich. Ronnie war mit Erika zusammen, das heißt, sie wohnten zwar zusammen, sahen sich aber nur gelegentlich, wenn sie zufällig mal gemeinsam zuhause waren. Das lag vor allem daran, dass beide geübte …

Bis dann; Horst!

Ein Nachruf. Ich sah Horst früher schon mal irgendwo in einer Kneipe, bevor er in unserem Club hängen blieb. Schon aufgrund seiner Präsenz – ein dicker, großer, bärtiger Kerl – fiel er unter den anderen Spielern auf und außerdem war er einfach laut beim Spielen. Er verhielt sich grundsätzlich anders als alle anderen Schachspieler, die …

Der ganz große Tag

Die Kurven der schönen Dauphine findet jeder heute noch schön und schon damals bildete ich mir ein, dass ihr jeder nachsah. Für mich war sie das schönste Auto der Welt. Sie war nicht groß, aber sie wuchs sich zu einer wahrhaft großen Limousine aus, wenn man drinnen saß. Die Polster waren rund und weich und …

Erinnerungskultur

Bild: Jugendherberge Freiburg Erinnerungen aus der Realschulzeit sind immer noch genug für ein paar unsterbliche Texte, aber was am deutlichsten hängen blieb, waren die besonderen Momente, die gar nichts mit der Schule zu tun hatten. Dass ich zum Beispiel monatelang mit dem Fahrrad jeden Tag sechzehn Kilometer hin und zurück gefahren bin und versuchte, die …

Kreiswehrersatzamt

Die Monate vor meinem großen Termin verbrachte ich unter anderem damit, einmal pro Woche die deutsche Friedensgesellschaft zu besuchen. Es ging um unsere Verweigerung, um Krieg und Frieden, jede Menge politisches Zeugs und um unser Gewissen. In der Schule wollte sich keiner mit mir über den Sinn und Unsinn der Bundeswehr mehr streiten. Die Zeiten …

Job Nummer Neunzehn (Teil 2)

Die große Losung, die über allem stand, hieß: Ist mir egal. Oder: Geht mich nichts an. Der Spedition waren meine Arbeitsbedingungen egal. Ich war ja beim Subunternehmer angestellt. Dem Subunternehmer war es egal, wie lange ich hinterm Steuer saß. Er wurde für die Fracht bezahlt. Den Gabelstaplerfahrer ging es nichts an, wie eilig ich es …