Angelina

Als wir anrückten, standen die Möbelkisten bereits fertig zum Verschleppen an der Wohnungstür. Sie hatte alles im Griff. Es würde ein guter Job werden – es sah nach leicht verdientem Geld aus.

Angelinas Schwester saß im Rollstuhl und beobachtete uns, während wir ein ums andere Mal den Hausflur rauf und runter hechelten. Nach einer Weile waren die Kisten aus dem Eingang und der Wagen gestopft. Dann betraten wir die Wohnung.

Die erste Begehung brachte 25 Jahrgänge der Apothekerzeitschrift medi&zini, das komplette Mobiliar der Wohnung des Urgroßvaters sowie eine schier unglaubliche Sammlung an Kieselsteinen zutage, für die sie allein die Ladefläche der zweiten Fuhre beanspruchte. Die anderen vier Zimmer waren noch nicht zugänglich.

Nichts ist umsonst. Gar nichts.

 

 

 

 

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2 Kommentare

  1. Das ist echt gut!

  2. Lasst sie zu. Lasst um Himmels Willen die Türen der anderen vier Zimmer zu! Dahinter lauern vergraute Abbilder vergrauter Leben.

    Seht zu, dass ihr weg kommt und wascht euch im nächsten See den Staub aus den Haaren. Sucht Kieselsteine und lasst sie übers Wasser flitzen.

    Wenn Sonnenlicht die Spritzer trifft,      gibt's ein kleines buntes Glück, umsonst.

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